Wertvolle Tipps im Messebau: Beleuchtung

Wertvolle Tipps im Messebau: Beleuchtung

©prisma plan 2023

Licht schafft fantastische Messestände!

5 wertvolle Tipps für eine optimale Beleuchtung im Messebau

Die Beleuchtung spielt eine wesentliche Rolle bei der Planung eines Messeauftritts.

Die Wirkung der Beleuchtung hängt von vielen Faktoren ab. So ist die Helligkeit sehr wichtig, jedoch ist die optimale Beleuchtung der ausgestellten Exponate oder bestimmter Zonen des Messestandes genauso wichtig. Bereits bei der Budgetierung des Projekts sollte die Beleuchtung berücksichtigt werden.

Die Ausleuchtung des Messestandes und der Produkte kann nicht pauschalisiert werden. Für die optimale Messebeleuchtung muss jeder Bereich individuell betrachtet und dessen Funktion festgelegt sein. Das Licht eines Messestandes bestimmt sein Erscheinungsbild, ist also keineswegs zu vernachlässigen, denn ein schlecht ausgeleuchteter Stand zieht logischerweise keine Kunden an. Worauf muss also bei einer perfekten Messestandbeleuchtung geachtet werden? 

Tipp 1: Wirkung erzielen

Es ist nicht immer einfach, gerade wenn es ein einzelner Mitarbeiter zu entscheiden hat, auf Anhieb die richtigen Leuchten auszuwählen, deswegen ist es effizienter, wenn umgekehrt gedacht wird. Zuerst sollte geschaut werden, welche Wirkung erzielt werden soll, dementsprechend können dann die Lichtobjekte ausgewählt werden. Die Gesamtwirkung des Messestandes ist entscheidend. Es ist nicht immer der grelle voll ausgeleuchtete Stand, sondern es sollte eine Symbiose aus hellen und etwas gedämpften Standzonen ergeben. Der erste Tipp ist also, am besten gleich im Planungsprozess festhalten, wie der fertige Stand vom Helligkeitsniveau und von den ausgeleuchteten Zonen wirken soll. Hierzu sollte sich der Planer und der Aussteller austauschen und Ihre Erwartungen klar beschreiben. Ist das Ziel erst einmal definiert, bietet die Beleuchtung so viel Möglichkeiten das Ziel auch zu erreichen.   

Tipp 2: Highlight -Zonen

Der zweite Tipp richtet sich an die Details des Messestandes. Hier sollte die Gesamtbetrachtung aufgegliedert werden und der Blick auf die speziellen Zonen des Messestandes geworfen werden. Als Beispiel schauen wir uns das Logo an: dieses sollte oft weithin sichtbar sein, sollte demnach auch in einem helleren Licht erstrahlen, sodass die Aufmerksamkeit des Besuchers, der von weitem auf den Stand zukommt, sofort darauf gelenkt wird. Andere hell erleuchteten Zonen können besondere Grafiken oder Infotafeln sein, die ebenfalls etwas mehr Licht benötigen, um auf ihre Informationen aufmerksam zu machen.

Auf der anderen Seite gibt es auf dem Messestand die Kommunikationsbereiche, die immer dann erfolgreich sind, wenn sie zu Gesprächen und Erholung einladen. Für solche Bereiche ist eine Beleuchtung notwendig, die etwas gedämpfter ist, die Gäste nicht blendet und auf keinen Fall aggressiv grellweiß scheint. In den Kommunikationszonen finden wir eine wärmere Beleuchtung, wärmere Lichttöne und vielleicht sogar Licht zum Hinsehen: Designleuchten, Stehleuchten oder Pendelleuchten, die allesamt ein Eyecatcher sein können. Der zweite Tipp beschreibt die Definition von Zonen auf dem Stand, die durch verschiedene Beleuchtungsniveaus präsentiert werden müssen.

Tipp 3: Deckenbeleuchtung

Wichtig für die Planung der Beleuchtung ist auch zu berücksichtigen, was sich über dem Messestand abspielt. Die Wirkung einer Leuchte kann nur dann eintreten, wenn diese auch richtig platziert werden kann. Es wird eine Befestigungsmöglichkeit benötigt, an der die Leuchten überhaupt die Standfläche erreichen können. Ein klassisches Problem ist oft das weitreichende Logo, welches nach Möglichkeit auf der Standgrenze positioniert sein soll. Die anstrahlende Leuchte ragt über das Logo hinaus und ist somit eigentlich nicht mehr auf der Standfläche. Die Planung ist hier sehr wichtig, dass geschaut wird, wo die Leuchten positioniert werden, damit eine gewünschte Wirkung erzielt und unangenehme Nebenwirkungen wie z.B. Blendungen vermieden werden können. Bei größeren Messeständen ist daher eine Traversensystem, ein sog. Rigg, über den Stand zuhängen. Dieses Rigg muss unbedingt vorher mit der Beleuchtungsplanung abgestimmt werden. Nur so hat man im weiteren Projektverlauf die Möglichkeit die richtige Leuchte am richtigen Ort zu positionieren. Bei größeren Ständen werden in der frühen Montagephase die Leuchten am Rigg montiert. Nach der fortgeschrittenen Montage wird dann der Stand eingeleuchtet, d.h. bedeutet, dass die Leuchten nun so justiert werden, dass das zuvor festgelegte Beleuchtungsziel erreicht wird. Tipp drei: Positionierung der Beleuchtungskörper eng abstimmen mit dem Rigging.

Tipp 4: Medientechnik berücksichtigen

Bei der ganzen Beleuchtung, die auf dem Messestand montiert wird, ist es notwendig, die eingesetzte Medientechnik zu betrachten. Beispielsweise findet man oftmals eine LED-Wand, eine Projektion oder eine Hinterleuchtung von Grafiken auf dem Stand. Diese stehen immer im Konflikt zu einem hohen Umgebungsbeleuchtungsniveau. Diese Medien, die selbst abstrahlen, wie eine LED-Wand oder eine Hinterleuchtung, kommen in einer Umgebung, die ein niedrigeres Beleuchtungsniveau hat, stärker zur Geltung. Großer Fehler: Ein lichtabstrahlendes Medium darf auf keinen Fall angestrahlt werden! Bezüglich dieser Medien sollten sich klare Gedanken gemacht werden, damit bei der Beleuchtungsplanung diese Zonen in einem niedrigen Beleuchtungsniveau präsentiert werden. Die Medientechnik sollte deshalb zu einem frühen Planungsstand in die Lichtplanung einfließen.

Tipp 5: Lichtplaner konsultieren

Falls das Budget es erlaubt und einem die technischen Aspekte der Beleuchtung wie Beleuchtungsstärke, Lichtfarbe, Abstrahlwinkel, Lichterzeugung usw. eher unbekannt sind, ist es von Vorteil, sich von einem professionellen Lichtplaner beraten zulassen. Standardmäßig wird ein Lichtplaner von Architekten für die Gebäudeillumination angefragt, jedoch ist er auch in der temporären Architektur zu Hause. In Gesprächen mit dem Lichtplaner ist es dann wichtig, die zuvor aufgeführten Punkte eins bis vier zu besprechen und möglichst Ziele zu erarbeiten. Alternativ hat ein guter Messebauer immer einen Rigger oder einen Beleuchtungstechniker mit im Boot, der diese Punkte perfekt umsetzen kann. So erhält man zum Schluss einen Messestand, der von A-Z gut be- und ausgeleuchtet ist. Gerade die Besucher werden den gut beleuchteten Messestand gut finden, ohne genau zu wissen, warum er so positiv auf sie wirkt. Aber schließlich ist das Ziel erreicht, den Besucher zu begeistern den Messestand zu betreten.

Fazit

Wie man sieht, gibt es bei der Beleuchtung einiges zu beachten. Eine koordinierte Planung ist hier maßgeblich. Angefangen mit der Auswahl der Leuchten, über die verschiedenen Beleuchtungsniveaus der einzelnen Bereiche, bis hin zur Abstimmung mit der Medientechnik. Es ist wichtig eine Lichtplanung in Einklang mit dem Budget zu bekommen. Wenn alle Tipps berücksichtigt werden, kann die Beleuchtung ihr volles Potential entfalten und den Messestand perfekt in Szene setzen.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Martin Trawny 

Dipl.-Ing. Elektrotechnik, CEO

Martin Trawny ist Gesellschafter und Geschäftsführer des Messebauunternehmens prisma plan, Herne, NRW. Er hat vor 30 Jahren seine Vorliebe für die Veranstaltungsbranche entdeckt und seitdem intensiven Messebau betrieben. Zu den renommiertesten Kunden zählten, neben den Konzernen wie Mars und Philips, auch solche Hidden Champions wie Bohle (Brand: Schwalbe) und Dörken (Brand: DELTA Folie).

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